Giftpflanzen
Der Schwerpunkt ist Zimmer- und Kübelpflanzen gewidmet, da im häuslichen Umfeld wohl die meisten Unfälle passieren. Aufgenommen werden Pflanzen, die für Katzen schädlich sind. Das bedeutet beispielsweise: Die Palmlilie (Yucca elephantipes) ist für alle Haustiere, nicht aber für Menschen giftig. Pflanzen, die ausschließlich bei Menschen Schaden anrichten können, werden nicht genannt. Andere Pflanzen wiederum sind für Vögel oder Kleintiere, nicht jedoch für Katzen giftig. Auch diese bleiben hier unberücksichtigt.
Man sollte zwischen schwach bis mäßig giftigen und stark giftigen Pflanzen unterscheiden. Möglicherweise merken Katzenbesitzer nicht sofort, wenn ihre Katze an einer mäßig giftigen Pflanze geknabbert hat – und wundern sich, warum sie speichelt oder erbricht. Ob bei einer Vergiftung durch mäßig toxische Pflanzen ein Tierarztbesuch fällig ist, sollte situativ entschieden werden.giftpflanzen 4 Sicherer ist es allemal, da Vergiftungssymptome – entsprechend der verursachenden Toxine – nicht einheitlich sind und womöglich nicht zugeordnet werden können. Beim Fressen von stark toxischen Pflanzen ist der Gang zum Tierarzt zwingend. Tiermediziner verfügen über Fachliteratur, in der die richtige Therapie für das auslösende Gift beschrieben ist. Pflanzengifte haben sehr unterschiedliche Auswirkungen, etwa Schleimhautreizungen, Durchfall, Erbrechen, Koliken, Fieber, Krämpfe und Schädigung vieler Organe. Ob das Herbeiführen von Erbrechen eine ausreichende Behandlung ist, muss der Tierarzt aufgrund des auslösenden Toxins entscheiden – sofern er die Information hat, welche Pflanze die Katze gefressen hat.
Der dritte Teil der Liste beschäftigt sich mit Freilandpflanzen. Hierbei werden allerdings nur stark giftige Gartenpflanzen aufgeführt, die für Katzen zur ernsten Gefahr werden können.
Korrekterweise muss gesagt werden, dass nicht immer alle Pflanzenteile giftig sind. Die Unterscheidung der Toxizität (oberirdischer) Pflanzenteile wird nur dann genannt, wenn bestimmte Teile giftiger sind als andere. Wenn nur Wurzeln, Samen oder Beeren einer Pflanze giftig sind, wird an entsprechender Stelle darauf hingewiesen.
Übrigens: Bei der Durchsicht neuerer Literatur fällt auf, dass bei Katzen – im Vergleich zu allen anderen Tieren – die Vergiftungsgefahr am geringsten ist. Weidetiere (durch Fressen der Pflanzen) und auch Hunde (durch Apportieren von Stöckchen) sind wesentlich häufiger von Giftunfällen betroffen. Dennoch: Bei Katzen können schwere Organschäden auftreten, wenn eine ernsthafte Vergiftung nicht tierärztlich behandelt wird!
Für die Erstauskunft im Vergiftungsfall sind die Kontaktdaten der bundesweiten Notrufzentralen unten aufgeführt.
A
Acalypha hispida – Fuchsschwanz, Katzenschwanz; Aloe vera – Aloe (nur die Schale)
B
Begonia gracilis, Begonia rex – Begonie
C
Clivia miniata – Klivie (Knollen sind stark giftig), Riemenblattt; Codiaeum variegatum – Wunderstrauch, Kroton; Cycas revolta – Palmfarn (Samen und Wurzel sind stark giftig); Cyclamen persicum – Alpenveilchen (Knollen sind stark giftig)
F
Ficus benjamina – Birkenfeige; Ficus elastica – Gummibaum
H
Hippeastrum – Ritterstern, Amaryllis
K
Kalanchoe blossfeldiana – Flammendes Kätchen
L
Lantana camara – Wandelröschen
M
Monstera deliciosa – Fensterblatt
P
Primula obconica – Becherprimel
S
Sanseviera trifasciata – Bogenhanf; Scindapsus (alle Arten) – Efeutute; Solanum Pseudocapsicum – Korallenbäumchen (unreife Früchte sind stark giftig); Syngonium podophyllum – Purpurtute; Spatiphyllum floribundum – Einblatt
Z
Zantedeschia aethiopica – Zimmercalla
A
Adenium obesum – Wüstenrose (tödlich giftig); Aglaonema communatum – Kolbenfaden; Anthurium scherzerianum – Flamingoblume
B
giftpflanzen 1Brugmansia (syn. Datura, alle Arten) – Engelstrompete
D
Dieffenbachia seguine – Dieffenbachie (führt sehr häufig zu schweren Vergiftungen); Dracaena deremensis – Drachenbaum
E
Euphorbia (alle Arten) – beispielsweise Christusdorn, Weihnachtsstern
G
Gloriosa suberba – Prachtlilie (Samen sind tödlich giftig)
I
Ipomoea (alle Arten) – Prunkwinde
N
Nerium oleander – Oleander (tödlich giftig)
P
Persea americana – Avocado; Philodendron scandens – Baumfreund
R
Ricinus communis – Rizinus (nur Samen)
Y
Yucca elephantipes – Palmlilie
A
Aconitum napellus – Blauer Eisenhut; Atropa belladonna – Tollkirsche
B
Bryonia alba – Weiße Zaunrübe; Buxus sempervirens – Buchsbaum
C
Cicuta virosa – Wasserschierling; Colchicum autumnale – Herbstzeitlose; Conium maculatum – Gefleckter Schierling; Convallaria majalis – Maiglöckchen
D
Daphne mezereum – Seidelbast; Digitalis (alle Arten) – Fingerhut
E
Eranthis hyemalis – Winterling; Eonymus europaea – Pfaffenhütchen
H
Helleborus (alle Arten) – Nieswurz (tödlich giftig); Hedera felix – Efeu (Beeren); Heracleum mantegazzianum – Herkuleskraut
I
Ilex aquifolium – Stechpalme
L
Lilium longiflorum – Osterlilie; Lonicera caprifolium – Jelängerjelieber
T
Taxus baccata – Gemeine Eibe
- Gerhard Habermehl und Petra Ziemer, Giftpflanzen und Intoxikationen in der tierärztlichen Praxis, Hannover 2009
- Heike Boomgaarden, Giftpflanzen in Haus und Garten, Stuttgart 2010
Ein Wort zu Schnittblumen: Einige Sorten wirken auf Katzen mäßig toxisch, beispielsweise Tulpen oder Narzissen. Die Giftstoffe können sich auch im Blumenwasser ablagern, welches möglicherweise von Katzen getrunken wird. Zusatzstoffe, die wegen längerer Haltbarkeit ins Blumenwasser gegeben werden, sind gleichfalls gefährlich für die Mietzen.
Wenn bekannt ist, dass bei einer Pflanze nur die Wurzel oder das Rhizom giftig ist, kann man einfache Abhilfe gegen das Ausbuddeln der Blumentöpfe schaffen. In Garten – und Baumärkten gibt es weiche, gut formbare Kokosmatten zu kaufen, die normalerweise zum Frostschutz von Freilandpflanzen gedacht sind. Diese schneidet man in der gewünschten Blumentopfgröße zu und legt sie auf die Erde. Muss beim Gießen nicht entfernt werden. Die Kokosmatten haben noch einen weiteren Vorteil: Manche Katzen neigen dazu, aus purem Übermut Pflanztöpfe auszubuddeln oder gar darin zu pieseln. Mit der Matte abgedeckt, hat Katzi dazu keine Lust mehr und lässt die Pflanze in Ruhe. Den gleichen Effekt erzielt man mit Deko-Kieselsteinen aus dem Baumarkt. Das erhöht gleichzeitig die Standfestigkeit, ist aber etwas umständlich beim Umtopfen.
Einige Zimmerpflanzen (und Freilandpflanzen sowieso) neigen zu Schädlingsbefall. Besonders im Winter können sich wegen Lufttrockenheit ungewollte tierische Mitbewohner in der Pflanze einnisten. Das Versprühen toxischer Löungen gegen den Befall verbietet sich natürlich. Erste-Hilfe-Maßnahme ist dann das Einsprühen der Pflanze mit einem Wasserzerstäuber, dem man ein paar Tropfen Spülmittel beigemischt hat. Mit etwas Glück ist das Problem (etwa bei Spinnmilben oder Thripsen) schon erledigt. Wer ganz sicher gehen will oder auch weitere Verwendung im Garten dafür hat, kann sich eine völlig ungiftige Sprühlösung herstellen, nämlich mit dem Produkt „Elefant-Sommeröl“ (im Gartenfachhandel oder Internet erhältlich). Alternativ gibt es gegen Schädlinge sogenannte Kombistäbchen, die mittels Applikator tief in die Erde gesteckt werden. Das ist im Winter jedoch die schlechtere Alternative, da durch die gleichzeitige unerwünschte Düngung die Pflanze irritiert wird.
- Berlin, Telefon 030/19240
- Bonn, Telefon 0228/19240
- Erfurt, Telefon 0361/730730
- Freiburg, Telefon 0761/19240
- Göttingen, Telefon 0551/19240
- Homburg/Saar, Telefon 06841/19240
- Mainz, Telefon 06131/19240
- München, Telefon 089/19240
- Nürnberg, Telefon 0911/3982451 oder 0911/3983478
Und hier noch ein interessanter Link zu diesem Thema: https://www.botanikus.de/Botanik3/Tiere/Katzen/katzen.html
Ein Klick auf den deutschen oder lateinischen Namen verweist auf die Pflanzenbeschreibung mit Bild.