Katzenbabies – Was ist zu beachten?
Und hier kommt meine erste Frage: Wieso nur eine? Katzen sind soziale Tiere, die den Umgang mit anderen Katzen dringend brauchen. Entgegen vieler Meinungen sind Katzen zwar Einzeljäger aber definitiv keine Einzelgänger. Es gibt erwachsene, unsozialisierte Tiere, die nichts mit anderen Katzen anzufangen wissen. Aber diese wurden nicht so geboren, sie wurden vom Menschen dazu gemacht. Sollten Sie definitiv nur EINE Katze wollen, holen Sie sich bitte kein Kitten, sondern eine erwachsene Einzelgängerkatze aus dem Tierschutz.
Prägend für die Sozialisierung einer Katze sind die 8-12 Lebenswoche. In dieser Zeit erlernen sie im Spiel mit den Geschwistern und der Mama das komplette Sozialverhalten. Aus diesem Grund geben verantwortungsvolle Züchter auch niemals Kitten vor der 12. Woche ab, meist eher später. Es ist einfach die wichtigste Zeit im Leben einer Katze und wer will schon gern später ein Tier haben, das mit Krallen spielt und auf Menschen los geht. Niemand.
Nur Vermehrer, denen es um billige Aufzucht und reinen Gewinn geht, geben Kitten bereits früher ab. Kitten im Alter von 6 Wochen entsprechen ungefähr einem Kleinkind von 4 Jahren.
Es kann alleine essen, trinken, laufen, sprechen… aber nicht mehr.
Deshalb: Bitte nehmen Sie KEIN Kitten vor 12 Wochen von der Mama weg.
- Toiletten – und zwar eine mehr als die Anzahl der Katzen. Und da am besten welche ohne Haube….oder benutzen Sie gern Dixieklos? Nicht? Dann muten sie diese auch bitte nicht ihrer Katze zu.
- Ein feines Betonitstreu – das wird von allen Katzen eigentlich akzeptiert. Bei Holzstreu, grobem Streu, etc kann es zu „Malheuren“ kommen… Bei Kitten im Alter von 6-9 Wochen bitte kein Klumpstreu verwenden, sondern grobes Normalstreu. Kitten in dem Alter probieren gern mal ob Streu schmeckt und das kann beim Klumpstreu dann zum Darmverschluss führen.
- Futternäpfe – am besten Keramik, Porzellan oder Edelstahl. Plastik kann Kinnakne auslösen.
Wassernäpfe – das dürfen gern hübsche Blumenübertöpfe sein, die auf Fensterbänken platziert werden. Nur nicht in der Nähe vom Futter und auch kippfest sollten sie bei Kitten sein. - Einen Kratzbaum – der Platz dafür sollte einen guten Überblick über die Wohnung, günstigstenfalls noch den Ausblick nach draußen bieten.
- Und ein paar Bälle zum Spielen. Bitte achten Sie da drauf, dass an dem Spielzeug keine kleinen Plastikteile sind (bei Mäusen z.B. die Augen oder Nasen). Diese sind SEHR gefährlich, wenn sie verschluckt werden. Leider sind nicht alle käuflichen Spielzeuge auch wirklich katzengeeignet…
- Ggf. Kippfensterschutz. Da gibt es zum einen fertige Gitter, zum anderen auch Kippfenster-Begrenzer. Kippfenster und Kitten passen nicht zusammen. Eingeklemmte Pfoten, bis hin zu tödlichen Lungenquetschungen sind schlimme Unfälle, die einfach nicht sein müssen. Offene Fenster bitte auch immer gegen ein Zuklappen durch den Wind sichern. Schon viele Katzen wurden von einem zuschlagendem Fenster herausgedrückt und fielen zig Stockwerke tief.
- Einen Transportkorb / Box / Tasche
- Und Sie sollten überlegen sich eine gute Kamera, die schnell auslöst anschaffen. Kittenfotos schaut man sich immer wieder gern an.
- Checken Sie ihre Zimmerpflanzen auf Giftigkeit für Ihre neuen Mitbewohner. Kitten knabbern gern alles an, was grün ist.
- Herunterhängende Schnüre sollten gesichert werden,
- Putzmittel in einen Schrank wandern.
- Alles an Gummibändern und Haarbändern sollte auch von nun an unter FESTEM Verschluss sein.
- Die Spielzeuge bitte noch mal auf verschluckbare Kleinteile untersuchen und diese ggf. entfernen.
- Zerbrechliche, lieb gewonnene Sachen bitte erst mal unter Verschluss bringen. Vor spielenden Kitten ist nichts wirklich sicher.
- Kippfenster sichern,
- Futter und Wasser nicht zusammen stellen,
- Toiletten in der Wohnung verteilen, damit sie schnell erreicht werden können. Kitten verspielen gern mal und dann ist kein Klo in der Nähe? Uuuppss…
Haben Sie schon einmal Mäuse mit der Aufschrift: „Für Kitten“ gesehen??? Nicht??? Okay, dann informieren Sie sich, was ein gutes Nassfutter haben und vor allem nicht haben sollte und füttern sie das mehrmals täglich. Kitten bis zum ersten Lebensjahr dürfen soviel fressen, wie sie mögen.
Es gibt viele Vermehrer, die günstig Kitten „produzieren“. Bitte unterstützen Sie diese Leute nicht. Eine verantwortungsvolle Kittenaufzucht kostet nicht wenig Geld und in sofern ist es auch okay, wenn man etwas mehr für eine Katze bezahlt, mit der man die nächsten 20 Jahre zusammen leben will.
- Keine Kitten vor der 12. Woche von Mama und Geschwistern trennen!
- Fragen Sie nach: wurden die Kitten entwurmt und geimpft?
- Woher kommen die Elterntiere, weshalb wurde die Katze gedeckt?
- Schauen Sie sich die Kitten an. Sind die Augen klar? Die Nasen trocken? Sind sie lebhaft? Wie sieht die Mutter aus? (Katzenmamas sind teilweise sehr dünn – das kommt vom Säugen)
- Wie sieht das Umfeld aus? Wie sind die Kitten groß geworden? Was kennen sie, was nicht? (z.B. wenn Sie kleine Kinder haben, ist es sinnvoll, wenn die Kitten schon Kinder kennen gelernt haben)
- Sind die Kitten zutraulich? Ist die Mutter zutraulich?
Lassen Sie sich vom Züchter aufgeben, welches Futter gefüttert wurde und füttern sie das erst mal auch weiter um Durchfall vorzubeugen. Es ist auch sinnvoll anfangs das gleiche Streu zu benutzen.
Setzen Sie die Kitten vor den Toiletten ab und lassen sie die Bande ihr neues Revier erkunden. Drängen Sie sie nicht, warten Sie, bis die Kitten zu Ihnen kommen und verlieren Sie da auch nicht die Geduld. So ein Revier zu beschlagnahmen ist sooo aufregend, da vergisst Katze gern mal die neuen Dosis. Aber die werden spätestens zur Fütterung wieder interessant. 😉
Kastration ist ab 12/13 Wochen möglich. Bitte warten Sie nicht zu lange. Informationen und Tipps dazu finden Sie hier. Weiterführende Informationen zum Thema: Nur mal einen Wurf finden Sie hier.
In diesem Sinne: Viel Spaß mit Ihren neuen Familienmitgliedern!
Herzlichen Dank an lammi88, unsere ehemalige Katzennetzwerkerin für das Schreiben dieses Artikels.