Impfungen
Die besten Erfolge mit Impfungen erzielt man, indem so viele Katzen wie möglich, aber jede Katze so wenig wie nötigt geimpft werden (wird). Ein flächendeckender Schutz bietet auch ungeimpften Tieren einen gewissen Vorteil, Seuchen können sich weniger schnell ausbreiten. Impfungen sind ein aktiver Beitrag zum Tierschutz!
Impfstoffe müssen zugelassen werden und im Rahmen dessen auf Wirksamkeit und Verträglichkeit überprüft werden. Das schließt unerwünschte Nebenwirkungen nicht aus, macht impfen aber recht verträglich.
Das jährliche Impfgespräch mit allgemeiner Untersuchung der Katze gibt jedem die Sicherheit, daß alles okay ist mit dem geliebten Stubentiger und sollte die nötigen Impfungen feststellen.
Geimpft werden kann nur ein fittes, wurmfreies Tier. Es sollte also eine Wurmkur kurz vor der Impfung erfolgen oder eine Kotprobe auf Wurmbefall untersucht werden. Wurmeier werden nicht kontinuierlich ausgeschieden, die Kotprobe kann also falsch negativ ausfallen. Sicherer ist demnach eine Sammelkotprobe. Wurmkur und Impfung zusammen (wie man oft hört) empfinde ich persönlich als falsch. Zum einen ist das Immunsystem noch doppelt belastet, solange keine Wurmfreiheit besteht und wird nicht von Anfang an den bestmöglichen Impfschutz aufbauen, zum anderen ist der ganze Organismus doppelt belastet mit Wurmkur und Impfung. Wer garantiert, daß keine komischen Wechselwirkungen entstehen?
Übrigens impft man auch besser keine tragende Katze!
Darunter versteht man die Impfungen ab dem Welpenalter und die erste Wiederholung nach 1 Jahr. Eine ordentliche Grundimmunisierung ist Voraussetzung für die maximale Ausschöpfung der möglichen Impfintervalle.
Welpenalter verpasst? Läßt sich ja nicht mehr ändern, aber das Impfschema kann angepasst werden und sollte wieder im Impfgespräch ermittelt werden. Eine ausgewachsene, gesunde Katze wird vermutlich keinen besseren Impfschutz aufbauen, wenn sie nach 4Wochen nachgeimpft wird (soll heißen: 1x impfen, dann schon auf Einjahresabstand gehen, dann nach Impfgespräch), aber das ist ein Streitthema. Die Impfkommission der Bundestierärztekammer empfiehlt die Nachimpfung nach 3-4 Wochen.
Warum erfolgen die häufigen Impfungen im Welpenalter? Antikörper aus der Muttermilch können die Ausbildung eines Impfschutzes verhindern und selbst bei Wurfgeschwistern variabel vorhanden sein. Die Welpen bilden keinen Impfschutz und können bei Abfall der mütterlichen Antikörper erkranken.
Das sind alle Impfungen nach abgeschlossener Grundimmunisierung. Impfstoffhersteller machen Angaben im Beipackzettel, wann Wiederholungsimpfungen spätestens erfolgen sollen. Jede Katze baut individuellen Impfschutz auf, den man ihr nicht ansieht. Es kann also früher oder später als angegeben nötig sein nachzuimpfen. Die Bestimmung der Impftiter könnte hier einen Hinweis geben. Das bedeutet Blut ziehen und das Laborergebnis abwarten, Laborkosten in Kauf nehmen und danach eine Entscheidung treffen. Wer das möchte… Weniger Streß ist es, nach den Empfehlungen der Impfstoffhersteller, der Impfkommission und des behandelnden Tierarztes zu impfen.
Im Alter möchte manch Katzenbesitzer nicht mehr impfen. Grundsätzlich besteht freie Meinungs- und Entscheidungsfreiheit. Aber wenn die Leistungsfähigkeit des Immunsystems nachlässt (sicher auch nicht mehr den vollen Schutz ausbildet), dann ist jeder vorhandene Antikörper hilfreich, falls der entsprechende Erreger Druck macht.
Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte, noch vermehrungsfähige Erreger. Diese können aber die Krankheit in der Regel nicht auslösen. Ihr großer Vorteil ist, dass sie eine gute und langanhaltende Immunität erzielen. Ihr Nachteil ist, dass es in sehr seltenen Fällen zu Nebenwirkungen und Krankheitserscheinungen kommen kann.
Totimpfstoffe enthalten abgetötete Erreger oder lediglich Bruchstücke des Erregers (Antigene). Ein Vorteil von Totimpfstoffen ist es, dass eine daraus folgende Erkrankung ausgeschlossen ist (der Grund, warum Tollwut eine Totvakzine ist).
sind in der Regel bei Totvakzinen zu finden, weil sie eine Entzündung hervorrufen sollen, damit eine ausreichende Immunantwort erreicht wird. Leider kann diese Entzündung auch einen Umschlag zu bösartigen Zellen verursachen. Das so entstandene Fibrosarkom kann letztendlich den Verlust der geliebten Katze bedeuten. Im Hinblick auf eine mögliche OP (Entfernung des Knotens an der Impfstelle) sollte nicht zwischen den Schulterblättern geimpft werden.
Erklärung von Laboklin:
Chronisch-rezidivierende Infektionen bei Haus- und Heimtieren sind keine Seltenheit und führen aufgrund langanhaltender Antibiotikatherapien oftmals zur Resistenzzunahme der beteiligten Erreger. Bei der Frage nach alternativen Behandlungsmethoden kommen häufig die Autovakzinen ins Gespräch, die in der Human- und Veterinärmedizin seit längerem erfolgreich eingesetzt werden. Dabei handelt es sich sozusagen um maßgeschneiderte Impfstoffe, die individuell für jedes Tier aus seiner krankheitsverursachenden Keimflora hergestellt werden.
- FIV-positive Katzen – kein Freigang!, keine Impfungen
- FeLV-positive Katzen – kein Freigang!, nur Katzenschnupfen und -seuche impfen, öfter wiederholen (z.B. alle 6 Monate), kein Lebendimpfstoff
- nach Fibrosarkom – keine Impfungen mehr
- bei Autoimmunkrankheiten – keine Impfungen
- immunbeeinflussende Medikamente (Cyclosporin A, Prednisolon, Dexamethason), falls Dauermedikation – fraglicher Impferfolg (Impfung überhaupt fraglich)
Impfempfehlungen der Uni München (Katze nach Hund):
https://www.med.vetmed.uni-muenchen.de
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